Mit Manuka Honig Wunden natürlich behandeln

Trägt man Manuka Honig auf Wunden auf, schafft man ein gutes Heilklima und Infektionen lassen sich vorbeugen. Während auch kleine Wunden im Alltag mit Manuka Honig kuriert werden können, bedürfen vor allem schwere Wunden (beispielsweise nach einem chirurgischen Eingriff) einer sorgfältigen Behandlung. Mit seinen antibakteriellen Eigenschaften trägt der Manuka Honig zur Wundheilung bei und er bekämpft schädliche Erreger.

Erfahre in diesem Artikel alles, was Du zum Thema Manuka Honig auf offenen Wunden wissen musst! Wir erklären Dir, warum der Honig aus Neuseeland so wertvoll für die Wundheilung ist und worin der Unterschied zu herkömmlichem “Bienennektar“ besteht. Ebenso gibt der Artikel praxisbezogene Hinweise zur Wundbehandlung mit Honig.

Darum trägt man Manuka Honig auf Wunden auf

Beim Honig handelt es sich um ein Verdauungssekret der Biene. Diese nutzt den natürlichen Klebstoff, um ihre Larven zu füttern, welche in den Waben heranwachsen. Durch den Verzehr entwickeln die Larven bereits im frühen Lebensalter körpereigene Antibiotika gegen Bakterien, Viren und Pilze.

Wir Menschen können uns diese antibakteriellen Eigenschaften zunutze machen und Honig als Heilmittel bei Wunden einsetzen. Für diesen Zweck spielt vor allem der Manuka Honig eine Rolle.

Herkömmlicher Honig kann nämlich beispielsweise zur Zubereitung eines beruhigenden Getränks verwendet werden – seine antibakteriellen Eigenschaften sind jedoch bei Weitem nicht so stark wie die des neuseeländischen Honigs

Dir Wirksamkeit des Manuka Honigs ist auf drei Eigenschaften zurückzuführen:

  • Das Bienensekret heilt die Wunde nicht nur, sondern reinigt und schützt sie auch. Hierin liegt der entscheidende Vorteil gegenüber herkömmlichen Salben etc. Diese haben nämlich für gewöhnlich lediglich eine heilende Wirkung.
  • Der dickflüssige Honig hat hingegen einen hohen Zuckergehalt, welcher die Bildung von säuberndem Wundsekret fördert.
  • Darüber hinaus entzieht der Zucker der Wunde Wasser und den Keimen somit ihre Lebensgrundlage. Als Folge können sich die Keime nicht mehr so gut vermehren. Der schützende Film, den der Manuka Honig auf die Wunde legt, bildet eine Schranke gegenüber neuen Bakterien.

Auch interessant: In der Wundheilung hat sich Manuka Honig mittlerweile dermaßen bewährt, dass er sogar in der Schulmedizin Verwendung findet. Manuka Honig auf Wunden aufzutragen hat seine Wirkung also schon vielfach unter Beweis stellen können.

Manuka-Basiswissen

Manuka Honig wird von Bienen aus dem Nektar der Südseemyrte („Manuka“ genannt) erzeugt und traditionell als Naturheilmittel genutzt. Im Folgenden findest Du einige weitere interessante Fakten über das goldene Antibiotikum:

  • Der Manuka-Baum wächst vornehmlich in den bergigen Regionen Neuseelands sowie im Südosten Australiens.
  • Neben den für Honig typischen Zuckern enthält Manuka Honig den heilenden Wirkstoff namens Methylglyoxal.
  • Dieses Zuckerabbauprodukt kommt tatsächlich nur im neuseeländischen Honig vor verleiht ihm seine Heilwirkung. Grund sind seine ausgeprägten antibakteriellen Eigenschaften.
  • Methylglyoxal (kurz: MGO) ist ein überaus stabiler Wirkstoff, der auch bei Verdünnung oder Erhitzung nicht an seinen Wirkungen einbüßt.
  • Somit kann das Heilmittel auf verschiedene Arten Verwendung finden; Manuka Honig dient der Wundbehandlung und ist für weitere Anwendungsbereiche (s.u.) geeignet.

In diesem Artikel kannst Du mehr über die Heilwirkung des Manuka Honig erfahren.

Es sind übrigens keine Nebenwirkungen des natürlichen Antibiotikums bekannt. Somit kannst Du mit Manuka Honig deine Wunden vollkommen sorgenlos behandeln.

Manuka Honig vs. normaler Honig zur Wundheilung

Der medizinische Honig für die Wundversorgung hat einige Vor- und Nachteile gegenüber normalem Honig. Die folgende Tabelle stellt diese übersichtlich dar.

VorteileNachteile
Enthält den Wirkstoff MethylglyoxalTeurer als “klassischer“ Honig
Hilfreich gegen verschiedene BeschwerdenLängere Transportwege als bei anderen Honigprodukten
Nahrungsmittel und Naturheilmittel

Wissenswert: Schon die alten Ägypter nutzten Honig als medizinisches Heilmittel. Und auch im Ersten Weltkrieg setzte man auf die Wundbehandlung mit Honig – verletzte Soldaten erhielten eine Mixtur aus “Bienennektar“ und Lebertran. Durch die Erfindung von Antibiotika geriet das Naturprodukt lange Zeit in Vergessenheit; heute findet Honig wieder vermehrt medizinische Verwendung. 

Der MGO-Gehalt bestimmt die antibakteriellen Eigenschaften

Die heilenden Wirkungen eines Manuka Honigs hängen, wie bereits angedeutet, von seinem Methylglyoxal-Gehalt ab; je höher dieser Wert ist, desto größer sind die antibakteriellen Wirkungen. Je nachdem, welche Wunden bzw. Krankheiten Du behandeln willst, solltest Du zu einem geeigneten Manuka Honig für die Wundheilung greifen:

BeschwerdenEmpfohlener MGO-GehaltProduktartAnwendung
Wundbehandlung100+Manuka Honig pur, Manuka Honig Salbe, Manuka Honig WundkompresseMit einem Spatel auftragen und eine Mullbinde zum lockeren Verbinden nutzen
Keimbekämpfung bei infizierten Wunden250+Manuka Honig purMit sterilem Spatel auftragen, mit einer Mullbinde umwickeln, die Binde mehrmals täglich wechseln
Verbrennungen und Hautausschläge/ Insektenstiche100+Manuka Honig pur, Manuka Honig Wundauflagen bzw. WundkompressenMit Spatel auftragen und ggf. mit einem Verband umwickeln
Akne/ Pickel100+Manuka Honig pur, Manuka SalbeMit Finger auftragen
Ekzeme100+Manuka Honig purMit dem Finger auftragen
Neurodermitis100+
bzw.
250+
Manuka Honig pur, Manuka SalbeSpatel zum Auftragen verwenden, mit einer Mullbinde verbinden
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Um stärkere Wunden mit Manuka Honig zu behandeln, sollte unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Eine Alternative kann auch mit Gammastrahlung sterilisierter Honig sein.

Darüber hinaus kann das Naturheilmittel im Kampf gegen Erkältungen (innere Anwendung) und gegen diverse weitere Beschwerden (Herpes, Karies, …) eingesetzt werden. Hier erfährst Du mehr über die Anwendungsgebiete.

Manuka Honig auf Wunden: Pur, Salben und andere Anwendungsformen

Wie die obige Tabelle zeigt, bestimmt die Art der Wunde bzw. einer anderen Beschwerde, in welcher Form der spezielle Honig Verwendung finden sollte. Neben purem Honig gibt es beispielsweise auch Manuka Honig Wundsalben bzw. Manuka Honig Wundgele. Diese eignen sich ebenfalls für diverse Anwendungsgebiete (z.B. Wundbehandlung, Pilzbefall der Haut, Gürtelrose) und zeichnen sich durch eine schnelle, unkomplizierte Handhabung aus.

Manuka Honig Wundauflagen bzw. Manuka Honig Wundkompressen kommen wiederum in erster Linie bei Wunden und Verbrennungen sowie bei Insektenstichen zum Einsatz. Es gibt die Auflagen fertig zu kaufen; sie können aber auch selbst hergestellt werden.

Hierzu trägt man den puren Honig oder eine Salbe messerdick auf die zu behandelnde Körperstelle auf und legt anschließend ein glattes Leintuch darüber. Eine Mullbinde dient dem Fixieren. Je nach Schwere der Wunde und der Schmerzen beträgt die Einwirkzeit zwischen zwei und acht Stunden, ehe die Kompresse gewechselt werden sollte.

Weitere erhältliche Formen von Manuka Honig zur Anwendung bei Wunden sind Pflaster und Öle.

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Hinweise zur äußerlichen Anwendung

Möchtest Du Manuka Honig auf eine (offene) Wunde auftragen, gibt es ein paar Aspekte zu beachten. Nur unter den folgenden Voraussetzungen kann Manuka Honig die Wunden schnell heilen:

  • Kratzer und Schürfwunden sind zunächst zu reinigen.
  • Anschließend wird der Honig großzügig auf die Wunde gestrichen.
  • Die Versiegelung erfolgt idealerweise mittels eines Kompressen-Verbands.
  • Der Verband sollte, je nach Schwere der Wunde, zwei- bis dreimal täglich gewechselt
  • Bei einer Behandlung ohne Verband wird der Manuka Honig auf die offene Wunde aufgetragen, ehe man das Ganze etwa 30 Minuten lang einwirken lässt; gründlich abwaschen und die Wunde mit einem Föhn trocknen.

Es gibt auch bereits fertige Manuka-Verbände und –Pflaster. Diese sind besonders einfach zu handhaben.

Wundheilung mit Manuka Honig – unser Fazit

Wie in diesem Artikel gezeigt, kann Manuka Honig auf Wunden aufgetragen werden, um die Heilung zu unterstützen. Dabei stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl: pur, als Salbe oder Kompresse.

Die heilenden und antibakteriellen Eigenschaften des Honigs sind vor allem auf den Bestandteil Methylglyoxal zurückzuführen. Dieser Stoff kommt nur im neuseeländischen Honig vor und macht Manuka Honig (nicht nur für die Anwendung bei Wunden) so wertvoll.